Ganz privat…
Mit zotteligen Haaren, grünen Augen und Sonne im Herzen stolpert man scheinbar von einer Aktion in die nächste. Zumindest geht mir das so. Daher brauche ich immer mal Augenblicke – manchmal sind es sogar mehrere Tage – in denen keine Menschen um mich rum sind. Momente, in welchen Freunde dadurch Freunde sind, dass sie mir meine Zeit einräumen. Damit ich die Welt samt ihres Treibens aussperren kann und sie nur noch durch den Spiegel der Bücher und Filme und Gedanken wahrnehmen darf. Ein selbstgeschaffenes Refugium der Ruhe, wenn man so möchte. Das ist die Zeit, in der ich tatsächlich schöpferisch tätig bin. Schreiben, zeichnen, malen, entwerfen, Recherche und immer wieder auch ausspannen. Wenn ich mich dann all die vollen Schubladen und Kartons in meinem Kopf entledigt habe und alle Bilder, die ich in der Welt aufgenommen hatte, weiterverarbeitet und neu inszeniert sind, ist es für mich wieder Zeit vor die Tür zu treten.
Und danach dürste ich dann regelrecht! Neue Eindrücke, alte Freunde, Leben, Menschen, Erzählungen, Gesellschaft, Spaß, Wissen und sinnliche Erfahrungen der Welt. Denn letztendlich ist sie die einzige schützende Höhle die ich benötige und meine große, bunte Spielwiese auf der ich gedankliche Kindergeburtstage veranstalten kann. Das bin ich ganz privat, denn dabei bin ich sehr, sehr glücklich.
Seine Lieblingsautoren:
Im Teenage-Alter: Anne Rice und Michael Crichton. Gegenwärtig, kann ich leider nicht behaupten Lieblingsautoren zu haben.
Seine Lieblingsbücher:
Nun, „Lieblingsbücher“ ist vielleicht zu hoch gegriffen, aber nachfolgende Werke gehören für mich zu den Besten (aus neuerer Zeit), die ich bislang lesen durfte: Der Schatten d. Windes v. Zafon; Die Frau d. Zeitreisenden v. Niffenegger; Die Mitte d. Welt v. Steinhöfel; Das Portrait von Iain Pears; Das Parfüm von Patrick Süskind; Die unendliche Geschichte von Michael Ende; Narziß und Goldmund von Hermann Hesse; Die Pest von Albert Camus.
Sein Lieblingsmaler:
Da ich Kunststudent bin, kann ich darauf leider gar keine Antwort gegeben. Es sind zu viele.
Sein Lieblingskomponist:
Aus dem Bereich der Filmmusik schätze ich sehr:
Bruno Coulias, Howard Shore, Harry Gregson-Williams und John Williams; in der klassischen Musik habe ich eine Schwäche für: Frederic Chopin und Ludwig van Beethoven; im Operngenre gewinne ich eine Schwäche für Alessandro Scarletti; in der jüngsten Pop-Kultur erfüllen mich die Stücke von MIKA (Michael Holbrook Penniman) mit große Freude.
Dieses künstlerische Ereignis hält Christoph Hinkel für sehr bedeutungsvoll:
Den Impressionismus
Diese natürliche Gabe möchte Christoph Hinkel besitzen:
Manchmal wäre es schön Dinge und Fähigkeiten im Nu zu erlernen
Sein Hauptcharakterzug ist:
Kritisch. Ich mag solche Persönlichkeits-Schubladen-Scans nicht. Aber vielleicht: Verrückt?!?!
Mit dieser Person würde er gerne einmal diskutieren:
Albert Camus, Eckhardt Tolle
Diese Person der Gegenwart bewundert er:
Literarisch auf alle Fälle: C.R.Zafon
Vollkommendes Glück bedeutet für Christoph Hinkel:
Na glücklich zu sein :-)
Unglück bedeutet für Christoph Hinkel:
Keine Einfälle zu haben
Wo würde er gerne leben:
San Francisco Kalifornien – Warum? Keine Ahnung!
Sein Lieblingsessen:
Spaghetti mit Pesto und Nutella direkt aus dem Glas!
Sein schönstes Erlebnis:
Das Jahr 2007
Was er liebt:
Eine ausgewogene Balance zwischen Ruhe und Chaos! Und: gut gemachte Filme
Was er verabscheut:
Rosenkohl
Sein größter Fehler:
Ich erledige kleine Pflichten sofort und schiebe die großen Dinge (wie z.B. Hausarbeiten) immer auf!
Diese Fehler würde er verzeihen:
Ich nehme an, hier sind die heftigsten Sachen gemeint. Ich könnte u. U. einen Seitensprung vergeben, sofern sich der Partner tatsächlich verguckt hat. Gefühle sind irrational! Aber eigentlich kann ich diese Frage wohl nicht ehrlich beantworten, sofern ich nicht in der entsprechenden Situation bin. Oder?
Das ist noch geplant:
Haus, Sonne, Meer, beruflicher Erfolg, Kinder, Freude, Spaß, Leben, Reichtum, berühmt werden, …
Sein Lebensmotto:
Ich habe kein für mich ausformuliertes Lebensmotto! Ich lebe so, dass gewährleistet bleibt, dass die Dinge mir Freude bereiten und mich mit neuen Erfahrungen bereichern. Ich lebe so, dass es anspruchsvoll ist und bleibt. Ich lebe so, dass ich jede Nacht mit einem Lächeln ins Bett gehen kann, da der Tag in sich erfüllt und mit mir stimmig war. Ich lebe so, dass jeder Tag mein letzter sein könnte und ich weiß, dass ich nur sehr, sehr wenig verpasst habe. Ich lebe im Vertrauen an einen Sinn, in die Menschheit, in das Leben selbst. … so, lebe ich. Doch ein Motto, ist es nicht.
Christoph Hinkel persönlich ..
So blutjung sie auch sein mag, angefangen hat meine künstlerische Laufbahn und damit das Leben selbst, wie bei jedem anderen Menschen auch. Ich wurde in einen kalten Kreissaal geworfen. War damit nicht mehr länger Parasit im Körper einer jungen Frau und äußerte meinen Missmut, über die Ungeborgenheit der ganzen Situation, durch einen ersten lauten Schrei.
Später, inzwischen von der Welt weit mehr angetan als in diesen ersten paar Minuten, fanden die Äußerungen durch Brabbellaute ihren Ausdruck. Mitunter wird nun auch schon zum ersten Mal zum Stift gegriffen. Zwar für mich selbst fähig mich in Wort und Form zu artikulieren, aber leider unfähig mich dadurch klar mitzuteilen, kritzelte ich wild auf ein Blatt Zeitungspapier herum und begegnet erstmals einer Form abstrakter Kunst, die – wie ich später erfahren sollte – in der Kunsttherapie aller höchste Anerkennung gewinnen sollte. Doch wusste ich dies zu jenem Zeitpunkt natürlich nicht und vermutlich war es mir auch gleichgültig.
»Aus dem Kind soll mal was werden«, also wird’s zur Schule geschickt. Diese Laufbahn beginnt am Ende des Einschulungstages mit den Worten: »Die sagen, ich muss morgen schon wieder kommen!«
Häufig in Traumwelten gefangen, greife ich schnell meine Vorliebe zu den Stiften wieder auf. Beginne Schulhefte voll zu malen, die nichts mit Kunsterziehung zu tun haben und verwandle das ganze Ein und Aus und Hin und Her meines, bis dahin schon aufregendes Leben, in so etwas wie Ausdruck. Damit mogelte ich mich durch die Schulzeit hindurch bis zur FOS, welche ich fortan in Bayreuth besuchen wollte. In einer Schreibtischschublade moderten derweil ein unglaublich „dickes“ Skript von 15 Seiten herum, welches eine Fortsetzung der „unendlichen Geschichte“ werden sollte (ich war etwa in der vierten Klasse als es entstand und hielt diese Fortsetzung für zwingend erforderlich), des Weiteren war dort ein begonnenes Kinderbuch randvoll mit Plagiaten (7. Klasse) zu finden, sowie ein Historienroman mit einem Umfang von 23 Seiten, der unter Garantie nicht eine zeithistorisch korrekte Angabe besaß.
Erneut tickt die Uhr weiter in Richtung Alter, nun sitze ich im feuchten Keller eines Bauverbrechens und übe mich tatsächlich in der abstrakten Kunst. Matsche unzufrieden in grauem Ton herum, Stunde um Stunde um Stunde. Heraus kommt eine erste Skulptur die Anerkennung findet. Damit ist die Tristesse des Vormaligen vergessen und ich fliege fröhlich hüpfend für einen Monat nach Cork / Irland und spiele „Mädchen für alles“ am Everyman Palace Theatre.
An anderen Tagen – wieder zurück in Deutschland – hat sich diese Freude wieder verflüchtigt, es wird erneut stundenlang herumgesessen – diesmal in einem helleren Raum – Hobelspäne und Vorhangösen werden abgezeichnet. Nach etwa vier-, fünfhundert Exemplaren dieser Art, beherrscht man dann tatsächlich die sog. „klare“ oder auch „freie“ Linie.
Schließlich kommt der Moment, da ich Abstand zu diesen Machenschaften gewinne und feststelle, dass ich tatsächlich viel gelernt habe und es mir eigentlich doch Spaß machte.
Dennoch perspektivlos fülle ich die Lücken der Zeit, indem ich etwas Nützliches mache und beginne meinen Zivildienst. Lerne dabei Patienten zu pflegen, finde Abgründe und Hoffnung in selbigen, gewinne etwas zum verarbeiten, gewinne erste Perspektiven.
Schließlich treffe ich die Entscheidung, mich zum Fachlehrer ausbilden zu lassen, beginne aber bereits nach der ersten Woche selbst Kunst zu unterrichten und entsetzt über die oft niveaulose Art der Ausbildung schmeiß ich das alles nach einer klärenden Erkrankung hin. Dank Professor Spörl (FH Münchberg) finde ich meinen Weg nach Ottersberg und die perfekte Symbiose aus Kunst und sozialen Engagement, welche ich – ohne es eigentlich zu wissen – so gesucht hatte.
Mit neuem Mut stürzte ich mich an diverse, lang vor mich hingeschobene Ideen und kleine Projekte und werde im August 2007 zum ersten Mal öffentlich. Die Vernissage bringt nicht nur die Eintrittskarte in die FH Ottersberg mit sich, sondern gebiert auch „Amadeo“ und eine Geschichte. … Und kurz darauf noch eine! Und vielleicht noch eine?
Seine Bücher:
Für Amadeo
ISBN 978-3-939478-13-3
Autor: Christoph Hinkel
Verlag-Kern, 1. Auflage 2009
Softcover, 326 Seiten/ Sprache Deutsch
“Für Amadeo” ist eine Hommage an den vermeintlich imaginären Freund, der den Protagonisten Seduco über viele Jahre hinweg begleitet. Mit ihm taucht er in das Reich irrationaler Träume ein, in das man nur mit einer gehörigen Portion Vorstellungsvermögen vorzustoßen vermag. Pubertäre Fantasien werden wachgerüttelt und an die Grenzen des schier Unerträglichen katapultiert. Aber Amadeo ist mehr als das. Immer mehr zerrt er Seduco in die Welt der Träume und verleitet ihn zu schizophrenen Handlungen, die für Seduco zum Verhängnis werden und am Ende eine Entscheidung fordern…
In seinem Erstlingswerk lässt Christoph Hinkel erkennen, wie grenzenlos seine Fantasie ist. Seine blumige, völlig hingebungsvolle Sprache, offenbart das außergewöhnliche Talent des jungen Autors. Seine bizarren Gedankengänge lassen bisweilen das Blut in den Adern gefrieren und der Leser wird in eine Welt entführt, die er so niemals erlebt hat …